
Braucht man eine Hebamme fürs Wochenbett?
Das kann man doch auch so hinkriegen, oder? Ist eh schwer eine zu bekommen…
Halt! Stopp!
Hier habe ich eine wirklich eindeutige Meinung:
Eine Hebamme für die Wochenbettbetreuung ist super wichtig!
In der Schwangerschaft war ich kurz davor, das Hebammen-Handtuch zu schmeißen…
… zu kräftezehrenden
… zu frustrierend
… den Aufwand kaum Wert
In Hamburg ist es definitiv nicht leicht eine Hebamme zu finden. 37 Hebamme habe ich damals in der 10 Woche kontaktiert.
Ja, ich weiß, ich war spät dran. 😉
Doch es kommt wie es kommen musste, das Universum meinte es gut mit mir und eine Hebamme hatte sich gerade selbstständig gemacht und so habe ich 4 Wochen vor ET eine Wochenbettbetreuung gefunden, whoop whoop! 🥳
Zwischenzeitlich hatte ich mich damit abgefunden, dass wir das Wochenbett ohne Hebamme wuppen werden. Geht auch.
Gooooott sei Dank kam es dazu nicht…
Warum eine Wochenbettbetreuung wichtig ist – 5 gute Gründe
Denn unsere Hebamme wurde zu unserer Rettung!
Klar, wir hatten eine richtig nette und kompetente Hebamme – Danke Maike & Eline. 💖
Das macht schon mal viel aus.
Doch eine Wochenbettbetreuung ist auch so, so wichtig, denn:
- Alle 2 Tage schaut sie im frühen Wochenbett bei Euch Zuhause vorbei und schaut nach der Mama und dem Baby. Ich hatte jedes Mal einen DIN A5 Zettel voll mit Fragen und Sachen, die ich ihr zeigen wollte.
- Wenn dann tatsächlich “komische” Sachen vorkommen, wie Stopp des Wochenflusses oder etwas bei Deinem Baby, dann kannst du sie anrufen oder sie kommt eh gleich vorbei! Du musst nicht Dein super kleines Baby anziehen und zum Arzt ins Wartezimmer!
- Stillen… Sagen wir mal so: Die allermeisten Frauen brauchen beim Stillstart Hilfe. Das klappt leider sehr selten beim 1. Kind von ganz allein. Ohne meine Hebamme hätte ich nicht gestillt. Fakt. Und allein dafür bin ich dankbar.
- Wochenbettbetreuung übernimmt die Krankenkasse. Es kostet Dich überhaupt nichts…
- Deine Hebamme steht Dir bis zum Ende Deiner Stillzeit zur Verfügung. Ja auch bei Fragen zum Beikoststart (und die werden kommen, versprochen!) und auch bei einem Milchstau im 10. Monat oder Dauernuckeln nachts mit 1,5 Jahren.
Ich finde, die Wochenbettbetreuung ist unglaublich wichtig und es spricht überhaupt nichts dagegen sie in Anspruch zunehmen.
Sollte Deine Hebamme vorbeikommen und Du hast überhaupt keine Fragen oder die Chemie stimmt plötzlich nicht mehr, dann kein Problem. Dann beendet ihr die Betreuung. Es entstehen Dir keine Nachteile.
Aber andersherum ist es schwierig.
Wenn du im Wochenbett bist und plötzlich denkst: “Hmm… Wäre jetzt schon cool eine Hebamme zu haben…”, dann hast Du sehr wahrscheinlich nur noch die Option eine Online Hebamme zu kontaktieren.
Okay, bleibt noch die Frage:
Wie findet man eine Hebamme?
Es ist, wie gesagt, in vielen Städten nicht leicht. Also pack den Traubenzucker aus, du brauchst etwas Energie und einen langen Atem.
Und vor allem: Fang sofort mit der Suche an, sobald du den positiven Schwangerschaftstest in der Hand hältst.
Tatsächlich hast du sogar schon Anspruch auf eine Hebamme, sobald Du mit der Kinderplanung beginnst. Es ist also auf keinen Fall zu früh!
Hinweis: Hausgeburtenhebammen und Plätze im Geburtshaus sind noch rarer!
Anlaufstellen für Hebammen:
- Google & Google Maps
- Deine Krankenkasse
- Hebammenverband
- ammely Suchplattform
- GKV Hebammenliste
- Online Wochenbettbetreuung (Kosten werden von den meisten Krankenkassen übernommen)
- Freunde & Bekannte fragen
- Facebook Gruppen
- In dem Krankenhaus oder Geburtshaus Eurer Wahl nachfragen
Gut, jetzt fragst Du Dich vielleicht:
Hilfe, ich finde keine Hebamme – Was soll ich tun?
Weißt Du wie viele Hebammen ich damals, in meiner ersten Schwangerschaft angeschrieben habe?
40!
Ich hatte eine Excel Liste, in der ich notiert habe, wer abgesagt hat und wen ich nach einer Woche erneut kontaktiere.
Die meisten Hebammen haben immerhin abgesagt, yay… Einige hatten sogar eine automatische Antwort, in der sie für die nächsten 12 Monate abgesagt haben und an welchen Stellen man sich gern hinwenden darf, um auf den Hebammenmangel aufmerksam zu machen.
Das war natürlich super aufmunternd. Nicht.
Was also, wenn es Dir genauso geht wie mir?
- Ich würde nicht aufhören zu suchen. Ich weiß es ist Kräfte zehrend, aber, es springen immer mal Schwangere ab (aus echt doofen Gründen).
- Es kommen auch neue Hebammen dazu. Bei mir zum Beispiel hatte sich eine Hebamme vier Wochen vor meinem ET selbstständig gemacht und Zack, hatte ich noch eine Wochenbettbetreuung gesichert.
- Ich würde mit meiner Krankenkasse in Kontakt treten und fragen, was sie Dir anbieten können. Übernehmen sie in dem Fall zum Beispiel die Kosten für eine Online Wochenbettbetreuung?!
- Ich würde eine Online Wochenbettbetreuung buchen. Am besten rechtzeitig. Vielleicht gibt es die Möglichkeit, dass Du zurücktreten darfst, wenn Du doch noch eine Live-Hebamme findest.
Online Wochenbettbetreuung – Was ist das?!
Bei einer online Wochenbettbetreuung steht Dir eine Hebamme virtuell zur Seite.
Zum Beispiel von der Notdiensthebamme
Du kannst ganz unverbindlich ein Gespräch buchen und dort alle Fragen stellen, die Dir auf dem Herzen liegen.
Die Kosten dafür werden von vielen Krankenkassen sogar übernommen!
Klar, sie kann dich nicht abtasten und auch nicht Dein Baby anfassen, doch sie kann Dich anleiten und Dir mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Definitiv besser, als anzufangen wild zu googeln oder 5 Leute zu fragen. Du wirst 6 Meinungen bekommen und nicht wissen, was Du nun tun sollst.
Wenn auch online keine Option ist, dann fragst Du Dich vermutlich:
Wochenbett ohne Hebamme – Geht das?
Wenn alle Stricke reißen, dann schaffst Du auch ein Wochenbett ohne Wochenbettbetreuung, klar.
Du wirst Dich etwas mehr darauf vorbereiten müssen und solltest einen engen Draht zu Deinem Kinderarzt haben, falls Fragen zu Deinem Baby aufkommen.
Einige Ärzte bieten hierfür sogar Hausbesuche an (unsere Kinderärztin in Hamburg zum Beispiel). Frag daher am besten frühzeitig, ob dies möglich ist.
Und auch sonst würde ich mir gute (!) Lektüre zulegen und wo es geht Hilfe in Anspruch nehmen.
Einer meiner Favoriten “Aus der Praxis einer Kinderärztin” und DAS Buch, dass ich beim ersten Wehwehchen meiner Kinder in die Hand nehme!
Wenn Du ein Wochenbett ohne Hebamme planst, dann würde ich vorab schauen, ob Deine Krankenkassen hierfür ein paar Erleichterungen bietet.
Die TK beispielsweise hat ein kostenloses Familien-Telefon, wo man mit sämtlichen Fragen anrufen kann und mit einem Kinderarzt aus diversen Disziplinen spricht. Super Idee!
Und das Coole ist, Du bekommst dort Hilfe rundum die Uhr an 365 Tagen im Jahr!
“Speziell für alle Fragen rund um die Gesundheit von Babys” – TK Familientelefon.
Vielleicht bietet Deine Krankenkasse ebenfalls so etwas an?
Und wenn nötig, dann muss es halt ein Gang zum Kinder- oder Frauenarzt sein. Das geht natürlich immer.
Und, was denkst Du: Ist Wochenbettbetreuung ein Must-Have oder eher netter Luxus?
Wie Du weißt, bin ich der Meinung, dass ich ohne meine Hebamme durchgedreht wäre. 😀
Von daher, würde ich unter keinen Umständen auf eine Betreuung verzichten. Übrigens auch nicht im 2. Wochenbett!
Noch ein Lesetipp: Wochenbett nach Kaiserschnitt.
Schließlich sind die Kleinen ja unterschiedlich und bringen unterschiedliche Themen und Fragen mit sich.
Hast Du schnell eine Hebamme gefunden?
Wenn ja, wo?
Deine Maria