
Langsam wird es kälter und beim Spazierengehen fangen die Hände allmählich anzufrieren…
Es ist Zeit, sich Gedanken zu machen, wie Du Dein Baby im Winter tragen möchtest.
Sollst Du es im Schneeanzug ins Tuch wickeln oder lieber gar nicht mehr tragen?
Und was ist mit den kleinen Händen und Füßen??
Als ausgebildete Trageberaterin und nach vielen Jahren Erfahrung mit Tragen von Babys und Kleinkindern gebe ich Dir meine Tipps zu:
Wie trage ich mein Baby im Winter richtig?
Wir legen direkt los! 🙂
#1 Tragen ist sicherer als im Kinderwagen
Na, hättest Du das gedacht?
In der Ausbildung haben wir gelernt, dass es im Winter tatsächlich besser ist, Dein Kind zu tragen, als im Kinderwagen zu transportieren. Zumindest, wenn die Temperaturen unter den Gefrierpunkt fallen.
Wenn Du das Kind direkt am Körper hast, merkst Du schneller, ob es zu warm oder zu kalt ist. Im Kinderwagen, ist das etwas schwieriger.
Außerdem fehlt dann Deine Körperwärme, als zusätzliche Wärmequelle.
Fazit: Wenn Du es richtig anziehst, dann ist das Tragen im Winter empfehlenswerter. Aber Achtung bei Glatteis!
#2 Meine Jacke auf oder zu?
Am bequemsten ist es, wenn Du Dir eine schöne Tragejacke holst und Du und Dein Baby bequem in der geschlossenen Jacke kuscheln können.
Hier findest Du schöne Tragejacken:
Praktisch ist, dass Du sie schon in der Schwangerschaft als Umstandsmode nutzen kannst und, je nach Konzept auch die Trageeinsätze herausnehmen kannst, und sie als normale Jacke tragen kannst.
Doch, wenn Du ein kleiner Sparfuchs bist – wie ich – dann möchtest Du vielleicht Deine ganze normale Jacke weiter nutzen?
Auch kein Problem!
Dafür gibt es extra weiche Kuschel-Verdecke, mit denen Du Dein Baby warm hältst.
Du kannst das Verdeck einfach über die Trage oder das Tragetuch stülpen. Du trägst es quasi wie einen Rucksack vorn.
Und neben dem Kuschelverdeck, kannst Du auch ein Regenverdeck bei Bedarf anlegen.
Und, für Dich gibt es einen kleinen Schal und Stulpen, die Dich – trotz der offenen Jacke – wärmen.
Fazit: Ich habe es bereit mir nicht einfach eine schöne Tragejacke geholt zuhaben, zumal ich sie spätestens beim zweiten Kind gebraucht hätte. Aber, auch ohne, bin ich gut durch den Winter gekommen. 🙂
#3 Achtung mit Schals
Je nachdem wie alt Dein Baby ist, solltest Du vorsichtig sein, was für einen Schal Du trägst.
Sehr kleine Säuglinge können den Kopf noch nicht gut drehen und könnten mit einer Lawine an kuscheligem Schal ein ernsthaftes Problem bekommen.
Selbst wenn das Kind noch atmen kann, dann könnte der Sauerstoff so gering werden, dass es trotzdem gefährlich werden kann.
Fazit: Nutze daher lieber einen Schal, der eng anliegt und nicht im Gesicht des Kindes ist.
Ich habe zum Beispiel so einen Rollkragen als Trageschal genutzt, als meine Mädels noch Babys waren.
Später haben sie es geliebt, an meinem Schal zuspielen. 😀
#4 Wie ziehe ich mein Baby im Winter in der Trage an?
Hier gibt es leicht abweichende Meinungen, ob man das Kind genau so anzieht wie sich selbst, oder eine Schicht mehr. Oder, ob die Trage als zusätzliche Schicht fungiert oder nicht.
So würde ich es machen:
Bei Babys unter 3 Monaten würde ich eine Schicht mehr anziehen als Du selbst.
Wenn Du im Pulli und Tragejacke rausgehst, dann würde ich dem Baby einen Langarm-Body und einen kleinen Pullover oder ein Strickjäckchen anziehen.
Bei älteren Babys und Kleinkindern habe ich die Erfahrung gemacht, dass es etwas unterschiedliche sein kann.
Meine große Tochter hat so viel innere Hitze, die hätte ich auch im T-Shirt mit rausnehmen können (Nein, habe ich natürlich nicht). Sie habe ich immer so wie mich angezogen, es sei denn, sie hat später gesagt, dass es ihr zu warm ist.
Andere Kinder mögen es etwas kuscheliger, da würde ich dann einfach ein Strickjäckchen überziehen.
Fazit: Du kannst da nicht viel falsch machen, solange Du jetzt nicht in ein Extrem rutscht. Vielleicht ist es am Anfang ein Pulli zu viel oder zu wenig, das merkst Du dann recht schnell, weil Du Dein Baby ja direkt an Dir hast.
Es ist dann natürlich von Vorteil, wenn man recht unkompliziert noch etwas an- oder ausziehen kann.
Ich bin total großer Fans von den Wollwalks von Hessnatur. Die halten Dein Kind schön warm und gleichzeitig schwitzen die Babys nicht so schnell, falls Du doch mal nach drinnen gehst.
Die sind leider sehr preisintensiv, wären aber ein tolles Geschenk zum Geburtstag oder Weihnachten! 🙂
Und PS: Lassen sich super wieder weiterverkaufen. 😉
#5 Und was ziehe ich dem Kind an, wenn ich es auf dem Rücken trage?
Auf dem Rücken ist es eigentlich genauso, wie auf dem Bauch, nur, dass Du weniger flexibel bist, was das spontane An- und Ausziehen angeht.
Ich würde für hinten auf jeden Fall eine Tragejacke empfehlen und nicht das Kind über Deine Jacke binden.
Zum einen geht es dann – je nach Stoff der Jacke – in einer Kuschel-Lawine unter und zum anderen hast Du viel weniger Gefühl dafür, wie kalt oder warm es dort hinten gerade ist.
Und, es ist für die Trage oder die Tücher viel rutschiger, also je nach System könnte es sogar zum Heraus- oder Abfallen kommen.
Wobei ich es bei Kleinkindern etwas entspannter sehen würde.
Fazit: Ich würde für das Tragen auf dem Rücken eine Tragejacke empfehlen und Dein Kind wie beim vorherigen Punkt anziehen.
Wusstest Du, dass kleine Spiegel gibt, mit denen Du Dir beim Tragen auf dem Rücken schnell einen Überblick verschaffen kannst, was Dein Kind hinten gerade macht? 🙂
Sehr praktisch.
#6 Achtung, mit den kleinen Füßchen, die werden schnell kalt
Ein Nachteil beim Tragen gegenüber dem Kinderwagen ist, dass Du auf die kleinen Füßchen achten musst.
Die baumeln umher und kühlen am ehesten aus.
Ich habe meinen Kindern eine kuschelige Strumpfhose angezogen und solche kleinen Wollschuhe.
Die Schuhe waren nicht zum Laufen gedacht, die hatten sie in der Trage auch als Baby an, sondern wirklich zum Wärmen. Und das Praktische ist, dass sie durch das Schnüren oder Kletten nicht abfallen.
Später habe ich ein teures Paar Schuhe daran verloren, dass ein Schuh beim Tragen einfach abgefallen ist. Sehr ärgerlich. 😀
Fazit: Achte besonders darauf, dass die kleinen Füßchen schön warm sind, zum Beispiel durch Schühchen oder Strumpfhosen und Socken. Nimm aber keine Strampler mit geschlossenen Füßen, da der Stoff in der Trage oft ein Stück nach oben gezogen wird und das für Dein Kind unangenehm sein kann.
Und wenn die Socken abfallen, dann gibt es dafür diese Sock-Ons.
Die halten den Babysocken direkt am Fuß.
Gibt es natürlich in vielen verschiedenen Farben. 😉
#7 No-Go Schneeanzug in der Trage
Vor meiner Ausbildung zur Trageberaterin habe ich es getan: Mein Kind in einem Schneeanzug in der Trage getragen, damit ich die Jacke auflassen konnte.
Wie gesagt, ich hatte den Wert eine Tragejacke unterschätzt. 😉
Der Schneeanzug ist jetzt per se nicht vollkommen schlimm, aber super unpraktisch.
Zum einen verliert er durch das enge Anliegen der Trage oder des Tuches teilweise seine wärmende Funktion. Und zum Anderen ist es mega unpraktisch, wenn Dein Kind einschläft und Du in einen Laden oder eine Wohnung gehst.
Denn plötzlich bist Du in einem warmen Raum UND hast Dein Kind im Schneeanzug UND es klebt an Deinem warmen Körper. Das ist für alle sehr unangenehm und könnte sogar zur Überhitzung führen.
Fazit: Verwende beim Tragen keine Kleidung, die nur wärmt, wenn sie nicht zusammengedrückt wird. Und, am besten wärmst Du über Kleidung, die Du bei Bedarf ablegen kannst, wie Verdecke oder Jacken. So musst Du Dein Baby nicht wecken, wenn Du reingehst.
#8 Musst Du das Gesicht Deines Babys eincremen?
Viele empfehlen, im Winter das Gesicht Deines Babys mit wetterfester Creme einzucremen, da die Babyhaut noch sehr dünn ist und schneller austrocknet und rissig wird. Natürlich spielt hier das Alter Deines Babys eine Rolle.
Die Haut eines Neugeborenen ist viel empfindlicher als die eines Kleinkindes.
Ich persönlich bin kein großer Fan von Cremes auf zarter Babyhaut, daher würde ich persönlich, das nicht präventiv machen. Ausgenommen, Du machst einen Schneespaziergang bei strahlendem Sonnenschein, dann musst Du tatsächlich auf die UV-Strahlung aufpassen.
Oftmals kuscheln sich die Kleinen eh ein, sodass sie jetzt nicht permanent der Witterung ausgesetzt sind.
Wenn Du merkst, dass Dein Kind eine Creme braucht, dann mach das natürlich auf jeden Fall. Gute „Wind und Wetter“-Creme besteht zu 100 % aus natürlichen Inhaltsstoffen.
Fazit: Ich persönlich habe meine Babys nicht ständig draußen eingecremt, außer es war extrem kalt oder ein sehr langer Spaziergang, und hatte keinerlei Probleme mit trockener Haut oder Ähnlichem.
Würde ich mir eine Wetter-Creme holen, die auch für Babys geeignet ist, würde ich die von Mabyen nehmen.
Ich nutze die Sonnencreme, auf mineralischer Basis, und bin total zufrieden.
Und Preisleistung finde ich auch super, zudem ist sie:
- Wasserfrei und 100% Ölbasiert – Gefriert nicht bei Minus-Graden
- ÖKO-TEST “sehr gut” zertifiziert (11/2021)
#9 Achtung vor Metallteilen an der Kleidung
Du solltest darauf achten, dass keine Metallteile auf der Haut Deines Babys anliegen.
Knöpfe, Reißverschlüsse und Ähnliches können extrem kalt werden und kühlen dann punktuell einen kleinen Bereich Deines Babys sehr stark aus. Das kann sehr unangenehm und sogar schmerzhaft für Dein Baby werden.
Fazit: Kein Metall auf der Babyhaut. 🙂
Und fragst Du Dich immer noch: “Wie trage ich mein Baby im Winter richtig?”
Oder hast Du das Gefühl, jetzt loslegen zu können? 🙂
Schreib es gern in die Kommentare!
Viele Grüße,
Maria