
Elterngeld gibts ja erst nach der Geburt.
Da ich aber jemand bin, der gern früh plant und bestens vorbereitet ist, habe ich mich bereits in der Schwangerschaft um das Thema „Elterngeld“ gekümmert, ein Glück.
Darum verrate ich Dir, warum Du das Thema Elterngeld besser so früh wie möglich angehen solltest!
Ich gebe es zu: Papierkram zählt nicht zu meinen Lieblingsaufgaben. Ich meine, wem macht das schon Spaß, oder?!
Doch beim Elterngeld lohnt es sich frühzeitig sich damit auseinanderzusetzen. Und nicht nur beim ersten Kind, sondern vor allem auch beim Zweiten!
Was ist Elterngeld eigentlich?
Elterngeld ist eine Leistung vom Staat für die Zeit, in der Eltern nach der Geburt nicht arbeiten. Es ist als Ersatz für das Einkommen gedacht, welches Du aufgrund der Betreuung des Kindes nicht oder nicht in gewohnter Höhe erzielen kannst.
Wie viel Elterngeld Du bekommst, hängt von Deinem Verdienst im Bemessungszeitraum ab. Ungefähr sind es 65% von Deinem Nettoeinkommen.
Wenn Du nicht gearbeitet hast vor der Geburt, gehst Du aber nicht leer aus: Es gibt mindestens 300 Euro beim Basiselterngeld für 12 Monate oder bis zu 24 Monate 150 Euro beim Elterngeld Plus (mehr dazu hier).
Elterngeld ist planbar
Das Elterngeld ist einkommensabhängig.
Wichtig zu wissen ist aber, welches Einkommen dafür genau zählt. Es gibt einen sogenannten Bemessungszeitraum. Als Angestellte sind es die 12 Monate vor der Geburt bzw. vor Beginn des Mutterschutzes.
Für Selbstständige ist es das Kalenderjahr vor der Geburt. Wenn Du Deinen Bemessungszeitraum kennst, ist es also gut hier möglichst viel zu verdienen. Und damit ist nicht nur eine Gehaltserhöhung gemeint.
Wie bekommst Du mehr Elterngeld?
Nicht jeder traut sich nach einer Gehaltserhöhung zu fragen. Ich mich auch nicht, gut, wenn man sein eigener Chef ist. 😀
Wenn Du Weihnachts- und Urlaubsgeld bekommst, ein- oder zweimal im Jahr, zählt das nicht mit für das Elterngeld. Daher ein guter Tipp: Frag Deinen Arbeitgeber, ob er es in Raten monatlich abrechnet und auszahlt, dann zählt es mit ins Elterngeld. Es kostet ihn nicht mal mehr.
Minijob aufnehmen oder ausbauen
Hast Du einen Minijob im Bemessungszeitraum, entweder zusätzlich oder als einziges Einkommen?
Dann habe ich gute Nachrichten für Dich: Der Minijob zählt auch mit für die Berechnung des Elterngeldes. Es kann sich also lohnen, hier ein paar Stunden im relevanten Zeitraum aufzustocken. Diesen Trick habe ich bei elterngeld.de gefunden.
Steuerklasse wechseln
Wenn Du verheiratet bist, kannst Du außerdem den Steuerklassentrick nutzen.
Der Elternteil, der länger das Elterngeld in Anspruch nimmt, wechselt rechtzeitig in die Steuerklasse III. Der andere bekommt dann automatisch die V. Vor der Geburt habt ihr so eventuell etwas weniger Geld zur Verfügung (wenn der Besserverdiener die V nehmen muss in diesem Fall). Mit der Steuererklärung gleicht sich das aber wieder aus. Für das Elterngeld bringt das aber enorm viel.
Und apropos Steuern: Das Elterngeld ist zwar steuerfrei. Es unterliegt aber durch die Hintertür dann doch der Besteuerung. Das liegt am sogenannten Progressionsvorbehalt.
Damit es Dich nicht so eiskalt erwischt wie mich, legt euch monatlich unbedingt ein wenig Geld zurück. So seid ihr, wenn der Steuerbescheid kommt, auf der sicheren Seite.
Ohne Antrag kein Elterngeld
Einfach so gibt es das Elterngeld leider nicht.
Du musst es aktiv beantragen. Je nach Bundesland sind es schon so einige Seiten, die Du ausfüllen musst. Das, was neben dem Ausfüllen längsten dauert: alle zusätzlich erforderlichen Unterlagen zusammenzustellen. Kopie vom Personalausweis, Nachweis Mutterschaftsgeld, Gehaltsabrechnungen, Einnahmen-Überschuss-Rechnung (wenn Du selbstständig bist), Bestätigung der Elternzeit vom Arbeitgeber und noch einiges mehr…
Wenn Du das alles immer fein säuberlich an einem Ort hast, super!
Ansonsten sucht diese Unterlagen besser vor der Geburt zusammen. Dann musst Du nur noch das Geburtsdatum eintragen und die Geburtsurkunde beilegen und kannst den Antrag entspannt einreichen.
Fazit
Auf mich hat der Elterngeldantrag damals etwas einschüchternd gewirkt.
Sooo viele Unterlagen und so viele Fragen.
Darum kann ich Dir wirklich nur ans Herz legen, dass Du den Elterngeldantrag vor der Geburt so weit fertig machst, dass Du anschließend nur noch die Geburtsurkunde und ein paar Daten ergänzt und fertig.
Im Wochenbett hast Du auf diesen Papierkram noch viel weniger Lust und machst im Endeffekt vielleicht einen Fehler, der Dich mehrere Euros pro Monat kosten könnte.
Findest Du, dass der Elterngeldantrag kompliziert ist oder war der gut verständlich?
Beim zweiten Kind bin ich nicht mehr ohne Hilfe durchgestiegen…
Deine Maria